Der Außenborder springt an, läuft aber wird einfach nicht warm? ✓ Dann liegt es meist an der Kühlung · Tipps zur Fehlersuche findest du hier.
Was bedeutet es, wenn der Außenbordmotor kalt bleibt?
Klartext: Wenn dein Außenborder auch nach längerer Laufzeit kalt bleibt, läuft definitiv etwas nicht rund. Denn normalerweise wird der Motor warm – nicht heiß, aber eben warm genug, dass du ihn nicht stundenlang anfassen willst. Dass das bei dir nicht passiert, ist ein Signal. Entweder arbeitet die Kühlung zu gut, oder etwas anderes verhindert die Wärmeentwicklung. Klingt paradox? Ist es irgendwie auch – aber es gibt konkrete Ursachen, die du prüfen kannst.
Woran kann es liegen, dass der Motor nicht warm wird?
Das ist eine berechtigte Frage. Viele Bootsbesitzer wundern sich, warum ihr Außenbordmotor kalt bleibt, obwohl er scheinbar normal läuft. Meist liegt es an der Kühlung. Die Wasserpumpe funktioniert – vielleicht sogar zu gut – oder der Thermostat hängt dauerhaft offen. Manchmal stimmt auch die Gemisch-Einstellung nicht. Besonders bei Zweitaktern kann ein zu fettes Gemisch zu niedrigen Verbrennungstemperaturen führen.
Anderes Beispiel: Ein Kollege aus dem Verein hatte mal das Problem, dass sein nagelneuer 4-Takt-Honda einfach nicht warm werden wollte. Am Ende stellte sich raus, dass der Thermostat bei der Werksmontage gar nicht eingebaut war. 😅 Kommt selten vor, aber möglich ist alles.
Außenbordmotor kalt bleibt – was ist normal, was nicht?
Er wird kalt gehalten – aber wie kalt ist zu kalt? Ein bisschen Temperatur ist gut, zu viel wäre schlecht. Aber wenn er dauerhaft „kalt wie ein Kühlschrank“ bleibt, stimmt was nicht. Normalerweise merkt man nach 5–10 Minuten im Leerlauf zumindest am Gehäuse eine Erwärmung. Bleibt das komplett aus, prüf mal Folgendes:
- Läuft Wasser aus dem Kontrollstrahl („Pissstrahl“)?
- Ist das Wasser handwarm oder eiskalt?
- Springt der Motor schnell an und läuft ruhig, oder braucht er lange?
- Stinkt er auffällig nach unverbranntem Sprit?
Diese Hinweise geben schon erste Anhaltspunkte. Wer seinen Motor kennt, spürt solche Abweichungen oft direkt.
Wie funktioniert die Kühlung bei einem Außenborder überhaupt?
Außenbordmotoren sind in der Regel wassergekühlt. Frisches Wasser wird angesaugt, durch Kanäle im Motor geleitet und wieder ausgestoßen. Dabei wird der Motor auf Betriebstemperatur gehalten. Ein Thermostat steuert dabei, wie viel Wasser durch den Motor fließt. Wenn dieser Thermostat kaputt ist oder dauerhaft offensteht, wird der Motor permanent mit kaltem Wasser durchflutet – und bleibt kalt.
Ein offenes Thermostat klingt erst mal nicht dramatisch – ist es aber langfristig schon. Denn ein dauerhaft kalter Motor läuft ineffizient, setzt eher Ablagerungen an und verschleißt sogar schneller.
Welche typischen Fehlerquellen gibt es?
Die Liste ist länger als man denkt, aber hier mal die gängigsten Ursachen:
- Defekter Thermostat
- Wasserpumpe mit zu hohem Durchfluss
- Verstopfte oder manipulierte Kühlkanäle
- Falsche Motoreinstellung (z. B. zu fettes Gemisch)
- Temperatursensor defekt (führt zu Fehlinterpretation)
Wenn du gerne schraubst: Der Thermostat lässt sich meist mit wenigen Handgriffen ausbauen und prüfen. Hält man ihn in heißes Wasser, sollte er sich sichtbar öffnen. Tut er das nicht – tauschen. Easy.
Kann ein zu kalter Motor langfristig schaden?
Na klar. Ein dauerhaft kalter Motor wird nicht effizient verbrannt – es bleibt Sprit übrig, der sich in Öl, Kolbenringen oder sogar im Auspuff absetzt. Und du ahnst es: Das ist auf Dauer schlecht. Ölverdünnung, verrußte Zündkerzen, schlechter Start – all das kann auf einen Motor zurückgehen, der nie seine ideale Temperatur erreicht. Das ist dann nicht nur ärgerlich (und teuer), sondern lässt sich meist mit einem 10-Euro-Thermostat vermeiden.
Was solltest du als Erstes prüfen?
Wenn dein Außenbordmotor kalt bleibt, geh Schritt für Schritt vor:
- Kontrollstrahl prüfen – kommt Wasser?
- Temperatur fühlen – ist es wirklich „eisig“?
- Motor im Stand länger laufen lassen – ändert sich was?
- Thermostat ausbauen und testen – öffnet er bei 60–70 °C?
Wenn du dich nicht sicher fühlst, lass das lieber in einer Fachwerkstatt prüfen. Aber das Problem ist in 90 % der Fälle einfacher zu beheben, als man denkt.
Was berichten andere Nutzer?
In vielen Foren liest man ähnliche Geschichten: Neue oder frisch gewartete Außenborder, die einfach nicht warm werden. Besonders bei älteren Modellen kommt es vor, dass beim Zusammenbau der Thermostat vergessen wurde oder die Wasserpumpe überdimensioniert eingebaut wurde. Auch falsch herum eingesetzte Dichtungen sorgen gelegentlich für Chaos in der Kühlführung. „Ich dachte erst, ich hab da was Krasses am Zylinder… war aber nur der Thermostat“, schreibt ein Nutzer bei boote-forum.de.
Wie kann man vorbeugen?
Regelmäßige Wartung. Punkt. Die meisten Probleme entstehen, weil kleine Bauteile wie der Thermostat ewig nicht angefasst wurden. Ein Check im Frühjahr und nach der Saison verhindert böse Überraschungen. Und: Wer einmal weiß, wie sich sein Motor im Normalzustand anfühlt, merkt Unregelmäßigkeiten direkt.
Übrigens: Wer ganz sicher gehen will, kann sich ein einfaches digitales Temperaturmessgerät am Zylinderkopf nachrüsten. Das kostet nicht viel, bringt aber volle Kontrolle.
Was tun, wenn du unsicher bist?
Wenn du das Gefühl hast, der Motor läuft „anders als sonst“ oder bleibt ungewöhnlich kalt – dann lieber ein kurzer Stopp mehr als ein kapitaler Motorschaden. Lass ihn prüfen. Oder frag in einer Bootswerkstatt in deiner Nähe nach. Lieber eine Stunde docken als eine neue Maschine kaufen. 😉
Noch was: Wie alt ist dein Thermostat?
Wenn du gar nicht mehr weißt, wann du den Thermostat zuletzt gesehen hast – dann wird’s Zeit. Die Dinger sind klein, günstig und in wenigen Minuten gewechselt. Und sie machen den Unterschied zwischen „alles läuft wie geschmiert“ und „warum raucht der da hinten plötzlich?“.
Typische Fragen rund um das Thema
Wie warm sollte ein Außenbordmotor werden?
Er sollte handwarm bis leicht heiß werden – nie glühend heiß. Wenn du ihn nach 10 Minuten Leerlauf anfassen kannst, ist das okay.
Kann ich ohne Thermostat fahren?
Kurzzeitig vielleicht. Aber langfristig riskiert man Ablagerungen, schlechte Verbrennung und erhöhten Verschleiß. Besser reparieren.
Wie finde ich heraus, ob der Thermostat defekt ist?
Einbauen, ausbauen, Wasserbad-Test. Im Topf mit heißem Wasser muss er sich öffnen – sonst ist er hinüber.
Was passiert, wenn der Motor zu kalt bleibt?
Dann läuft er ineffizient, verbrennt nicht richtig, verschleißt schneller und kann im schlimmsten Fall sogar einen Kolbenfresser riskieren.
Kann auch ein Temperatursensor schuld sein?
Ja. Wenn er falsche Werte liefert, interpretiert man die Situation falsch. Immer die reale Gehäusetemperatur prüfen.
Wie oft muss der Thermostat gewechselt werden?
Spätestens alle 3–5 Jahre oder wenn du merkst, dass der Motor nicht mehr auf Temperatur kommt – lieber zu früh als zu spät.