Eine alte Holzkommode restaurieren kann mit einfachen Mitteln gelingen ✓ Schritt für Schritt · Für Anfänger und DIY-Fans geeignet
Wer eine alte Holzkommode restaurieren möchte, braucht kein Profi zu sein. Viel wichtiger sind ein wenig Geduld, die richtigen Materialien und ein Funken Motivation. Ob vom Flohmarkt, aus Omas Dachboden oder als ungeliebtes Erbstück – viele Möbelstücke haben mehr Charme, als man auf den ersten Blick erkennt. Und genau dieser Charme lässt sich mit ein paar Handgriffen wieder zum Vorschein bringen. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du selbst eine alte Kommode aufarbeiten kannst – ganz ohne teure Werkstatt oder Spezialwerkzeuge. Einfach, praktisch und mit dem gewissen Wow-Effekt. 🙂
Warum sich das Restaurieren lohnt
Alte Kommoden haben oft einen Charakter, den moderne Möbel einfach nicht bieten können. Massives Holz, handwerkliche Details und nostalgische Formen sind heute wieder voll im Trend – und ganz nebenbei auch nachhaltig. Statt neu zu kaufen, kannst du durch das Restaurieren ein echtes Einzelstück schaffen, das perfekt zu deinem Stil passt. Außerdem: Wer selber Hand anlegt, lernt sein Möbelstück besser kennen und kann es später mit Stolz präsentieren.
Alte Holzkommode restaurieren – was du brauchst
Bevor du loslegst, ein kleiner Überblick. Hier findest du die wichtigsten Dinge, die du brauchst, um eine alte Holzkommode zu restaurieren:
Material / Werkzeug | Zweck |
---|---|
Schleifpapier (Körnung 80–240) | Entfernen von Lack, Glätten der Oberfläche |
Heißluftpistole / Abbeizer | Alte Farbe oder Lack entfernen |
Holzleim, Holzspachtel | Risse oder Löcher reparieren |
Pinsel, Lappen, Schwamm | Auftragen von Öl, Wachs oder Farbe |
Holzöl, Kreidefarbe oder Lack | Oberfläche schützen und gestalten |
Schraubenzieher / Zange | Beschläge ab- oder anschrauben |
Handschuhe, Atemschutz | Sicherheit beim Arbeiten |
Alles besorgt? Dann los!
Vorbereitung ist (fast) alles
Stell die Kommode auf eine stabile Unterlage – am besten draußen oder in der Garage. Alte Farbe, Staub und Holzpartikel willst du später nicht im Wohnzimmer haben. Beschläge wie Griffe und Scharniere am besten komplett abschrauben. Viele davon kannst du separat reinigen und später wiederverwenden. Falls dir der Vintage-Look nicht gefällt, gibt’s passende neue Teile im Baumarkt oder online.
Jetzt geht’s ans Schleifen. Je nachdem, wie dick die alte Lack- oder Farbschicht ist, startest du mit grobem Schleifpapier (z. B. Körnung 80) und arbeitest dich dann bis zur feineren Körnung (180–240) vor. Achte dabei auf gleichmäßige Bewegungen und darauf, die Maserung nicht zu beschädigen. Kleine Ecken erreichst du gut mit einem Schleifklotz oder von Hand – etwas mühsam, aber die Mühe zahlt sich später aus.
Der Trick mit dem Spachtel
Kleine Macken und Löcher lassen sich super mit Holzspachtel füllen. Einfach mit einem Spachtel einarbeiten, trocknen lassen und dann glatt schleifen. Wenn du es richtig gut machen willst, nimm Spachtelmasse in Holzfarbe oder mische sie mit feinem Schleifstaub – das ergibt später ein schöneres Bild.
Und wenn mal ein Bein wackelt? Dann einfach etwas Holzleim in die Verbindungen geben, gut pressen (z. B. mit einer Schraubzwinge oder ordentlich Gewicht) und trocknen lassen. Danach hält’s wieder bombenfest.
Farbe, Öl oder Wachs?
Jetzt wird’s kreativ! Möchtest du die natürliche Holzoptik betonen? Dann ist ein Holzöl oder Wachs perfekt. Sie bringen die Maserung zum Vorschein und schützen das Holz. Besonders bei Eiche oder Kiefer sieht das richtig edel aus.
Oder doch lieber Farbe? Kreidefarbe ist momentan sehr beliebt – sie trocknet schnell, hat eine matte Optik und lässt sich gut abschleifen für den angesagten Shabby-Look. Für moderne Ergebnisse kannst du natürlich auch Acryllack verwenden. Achte auf gute Belüftung beim Streichen und trag lieber zwei dünne Schichten auf statt einer dicken. Das Ergebnis wirkt so gleichmäßiger und langlebiger.
Ein Tipp: Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, teste die Farbe oder das Öl an einer unauffälligen Stelle der Kommode. So weißt du genau, wie der Farbton später aussieht.
Griffe, Knäufe und kleine Details
Die Griffe machen oft mehr aus, als man denkt. Ob Messing, Porzellan oder moderne schwarze Knäufe – hier kannst du deinen Stil komplett neu definieren. Du willst’s etwas verspielter? Dann schau mal in Secondhand-Läden oder bei Kleinanzeigen, da findet man oft besondere Einzelstücke.
Und falls du Lust auf ein bisschen DIY de luxe hast: Warum nicht die Schubladen-Innenseiten mit schöner Tapete oder Geschenkpapier auskleiden? Das sieht nicht nur toll aus, sondern sorgt jedes Mal für einen kleinen Aha-Moment beim Öffnen. 😊
Fazit: Geduld wird belohnt
Eine alte Holzkommode zu restaurieren braucht etwas Zeit, ja. Aber es ist eine dieser Aufgaben, bei denen man wirklich etwas erschafft. Du siehst den Fortschritt, riechst das Holz, spürst die Struktur unter den Fingern – das ist etwas ganz anderes als der Aufbau eines flachen Möbelpakets mit kryptischer Anleitung. Und das Beste: Am Ende steht da nicht irgendein Möbelstück, sondern deine Kommode mit Geschichte.
Also, worauf wartest du noch? Die nächste Kommode wartet schon darauf, von dir wachgeküsst zu werden. Und wer weiß – vielleicht ist das erst der Anfang deiner DIY-Möbelkarriere. 😉
FAQ – Häufige Fragen zum Thema
Wie lange dauert es, eine Kommode zu restaurieren?
Je nach Zustand brauchst du 1 bis 3 Tage – inklusive Trocknungszeiten und eventueller Reparaturen.
Welche Farbe ist am besten geeignet?
Kreidefarbe ist super für den Vintage-Look, Acryllack für moderne Optik. Bei Naturholz empfehlen wir Öl oder Wachs.
Muss ich alte Farbe komplett entfernen?
Nicht zwingend – wenn sie fest sitzt, reicht oft ein Anschleifen. Bei Abplatzungen besser komplett entfernen.
Kann ich jede Holzkommode restaurieren?
Fast jede – solange das Holz noch stabil ist. Bei Schimmel oder Schädlingsbefall besser Hände weg.
Wie schütze ich die Oberfläche langfristig?
Mit einem Finish aus Lack, Öl oder Wachs. Je nach Beanspruchung lohnt sich eine regelmäßige Nachbehandlung.